Der Sommer in der Schweiz war für die Bergbahnen nicht ganz so erfolgreich wie im Vorjahr.
Foto: SBS
Das Sommergeschäft gewinnt für Schweizer Bergbahnen zunehmend an Bedeutung, jedoch ist die Branche in hohem Masse von den Unwägbarkeiten des Wetters abhängig. Nach einem Saisonstart mit vielen Niederschlägen und Starkregen war es ab Mitte Juli und im August sonnig und warm, was zu einer positiven Entwicklung der Besucherzahlen führte. Die Monate September und Oktober waren wiederum von Niederschlägen und kalten Temperaturen geprägt.
Betrachtet man die Sommersaison, so zeigen sich einmal mehr deutliche regionale Unterschiede. Einzig die Bergbahnen im Tessin schließen positiv ab (+2 %), in den Waadtländer und Freiburger Alpen sind sie auf dem Niveau des Vorjahres, während das Wallis, das Berner Oberland (je -6 %) und die Zentralschweiz (-8 %) im einstelligen Prozentbereich unter dem Vorjahr sind. Die Ostschweiz und Graubünden schneiden noch etwas schlechter ab (-16 % bzw. -18 %).
Bei Bergbahnen, die vorwiegend auf inländische Gäste setzen, beträgt das Minus 11 % im Vergleich zum Vorjahr. Demgegenüber verzeichnen Bahnen, die vor allem internationale Gäste oder einen ausgeglichenen Gästemix haben, nur ein Minus von 2 %.
Vergleich mit dem 5-Jahresdurchschnitt
Die Seilbahnbranche blickt angesichts des Vergleichs mit dem 5-Jahresschnitt dennoch verhalten positiv auf den vergangenen Sommer. So konnte Zuwachs von 5 % bei den Ersteintritten verzeichnet werden. Im Vergleich zum 5-Jahresschnitt sind die Gästezahlen in fast allen Regionen gestiegen, außer in Graubünden und in der Ostschweiz. Die Zuwachsraten sind unterschiedlich hoch und liegen zwischen 8 % im Tessin und 25 % in der Zentralschweiz. Während im Wallis die Gästezahl auf dem Niveau des 5-Jahresschnitts ist, verzeichnet die Ostschweiz einen Rückgang von 9 %, in Graubünden sind es 19 % weniger Besucher.
„Der vergangene Sommer zeigt, wie sehr die Seilbahnbranche vom Wetter abhängig ist. Gleichzeitig sehen wir, dass bei schönem Wetter Ende Oktober manche Bahn die Saison bis ins erste Novemberwochenende verlängert hat“, kommentiert Berno Stoffel, Direktor Seilbahnen Schweiz, die Ergebnisse. Diese Flexibilität, dass man den Frühling oder Herbst wetterbedingt auch einmal spontan verlängern kann, werde für die Zukunft eine immer größere Rolle spielen. Stoffel: „Ein koordiniertes Vorgehen von Bergbahnen und Gastrobetrieben innerhalb der Regionen ist hier matchentscheidend.“
Für das Saison-Monitoring Sommer wertet der Branchenverband Seilbahnen Schweiz (SBS) die Gästeanzahl (Ersteintritte) in der Sommersaison von über 100 Mitgliedern aus der ganzen Schweiz aus.