Die neuen Pendelbahnen Stechelberg – Mürren sind und Mürren – Birg sind bereits in Betrieb, im Frühjahr 2026 folgen eine zweite Fahrbahn der Funifor-Anlage Mürren – Birg sowie zwei weitere Funifor-Seilbahnen, die von Birg aus das Schilthorn erschließen werden.
Weltrekord: maximale Bahnsteigung
Die Pendelbahn zwischen Stechelberg und Mürren erreicht mit einer maximalen Steigung von knapp 160 % einen Weltrekord. Keine Pendelbahn weltweit verfügt über eine so steile Strecke. Zwei Kabinen mit Platz für jeweils 85 Personen transportieren bis zu 800 Fahrgäste pro Stunde und verkürzen die Fahrzeit von Stechelberg nach Mürren erheblich. Die Bahn überwindet den Höhenunterschied von 775 m in weniger als vier Minuten. Die Steilheit der Strecke nehmen die Fahrgäste in den Kabinen nicht direkt wahr, der Seilbahntechniker erkennt sie jedoch auf den ersten Blick an dem extrem langen Fahrzeuggehänge.
Neben dem Personenverkehr wird die Güterlogistik zwischen Stechelberg und Mürren mit der Pendelbahn gelöst und durch einen Verladeroboter optimiert. Gepäck und Waren werden synchron zur Personenbeförderung transportiert, wobei Gäste ihr Gepäck bereits beim Ticketkauf aufgeben und an den Stationen oder direkt im Hotel abholen können.
Die Pendelbahn ist zudem mit dem AURO-System
(Autonomous Ropeway Operation) ausgestattet, das einen autonomen Betrieb ermöglicht. Mithilfe von Kameras und Sensoren kann der Betrieb der Bahn ohne aktiv überwachendes Bedienungspersonal gewährleistet werden.
Erste Funifor-Anlage der Schweiz
Mit der Inbetriebnahme der ersten Spur der Strecke Mürren – Birg feierte das Funifor-System seine Premiere in der Schweiz. Das besondere Merkmal dieses Seilbahntyps ist die breite Tragseilspurweite, die eine hohe Windstabilität und damit eine zuverlässige Beförderung auch bei schwierigen Wetterbedingungen garantiert. Die Kabine bietet Platz für 100 Personen. Die Funifor-Anlagen zwischen Mürren, Birg und Schilthorn werden künftig über zwei parallel verlaufende, unabhängig voneinander betriebene Fahrbahnen verfügen. Dies hat den Vorteil, dass bei Wartungsarbeiten eine Fahrbahn im Einsatz bleiben kann. So wird der Betrieb an 365 Tagen pro Jahr garantiert.
Spezielles Kabinen-Design
Die Kabinen für das Projekt Schilthornbahn 20XX wurden in enger Zusammenarbeit mit Carvatech aus Oberweis (Oberösterreich), einem Unternehmen der Doppelmayr-Gruppe, entwickelt und gefertigt. Über mehrere Jahre hinweg entstand ein einzigartiges Design, das den spezifischen Anforderungen dieses außergewöhnlichen Projekts gerecht wird. Als besonderes Highlight der Kabinen der ersten beiden Teilstrecken kann man die Fenster bis auf Brusthöhe absenken und damit einen „unverglasten“ Panoramablick auf die umliegende Bergwelt ermöglichen.
Innovative Steuerungstechnik
Die Steuerungstechnik für die Seilbahnen des Projekts Schilthornbahn 20XX stammt von Frey Stans, ebenfalls Teil der Doppelmayr-Gruppe. Das innovative Energiemanagement-System ESFOR (Energy Storage System For Ropeways) gleicht durch die Rückgewinnung und lokale Speicherung von Bremsenergie Energieverbrauchsspitzen aus – der Betrieb kann so ressourcenschonend im Verbund über alle fünf Anlagen optimiert werden.