Die ursprüngliche Sesselbahn Sněžka (Schneekoppe) war im Jahr 2009 noch voll im Betrieb.
je 260 kW.
Traditioneller touristische Zielpunkt
Der 1.603 m hohe Gipfel Sněžka (Schneekoppe) an der tschechisch-polnischen Grenze ist nicht nur der höchste Punkt von Krkonoše (Riesengebirge), sondern auch von Böhmen, dem Sudetenland, Schlesien und der ganzen Tschechischen Republik. Als erstes Bauwerk wurde bereits im Jahr 1681 auf dem Gipfel die bis heute bestehende barocke Laurentius-Kapelle errichtet. Auf dem tschechischen und polnischen Gebiet des Gipfels befinden sich jetzt mehrere Bauwerke, zu den neuesten gehört z. B. das „Tschechische Posthaus“ mit einer Imbissstube und Aussichtsterrasse aus dem Jahr 2007. Die Schneekoppe ist im Sommer wie im Winter ein hervorragender Aussichtspunkt und Ausgangspunkt oder Ziel mehrerer Wanderwege im Herzen des Nationalparks Riesengebirge.
Historische Sesselbahn
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde in der damaligen Tschechoslowakei entschieden, die Schneekoppe mit einer Seilbahn zu erschließen. Gebaut wurde vom Rande der Stadt Pec pod Sněžkou eine kuppelbare Doppelsesselbahn in zwei Teilstrecken mit einer Förderleistung von 250 P/h nach der Lizenz des damals modernsten Systems der Schweizer Firma Von Roll mit den legendären VR-101-Klemmen. Die Antriebe beider Teilstrecken befanden sich in der gemeinsamen Mittelstation Růžová hora (Rosenberg). Da die zweite Teilstrecke Růžová hora – Sněžka vor allem nahe des Gipfels ein extrem wetterexponiertes Gebiet überfährt, kam es hier wegen starken Windes und im Winter auch wegen übermäßiger Eisbildung sehr oft zu Betriebseinschränkungen. Diese Sesselbahn, wie damals fast alle Personenseilbahnen im Land, wurden von den Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) betrieben.
Mehrere gescheiterte Umbaupläne
Nach der Privatisierung der Seilbahn im Jahr 1997 und nach einem Abkommen zwischen beiden Inhabern (Gemeinden), die die Seilbahn privatisiert haben, erwachen neu auch die Pläne zum Bau einer neuen Seilbahn. Die Überlegungen zum Bau einer Piste auf der ersten Teilstrecke wurden seitens der Verwaltung des Nationalparks mit Stilllegung der zweiten Teilstrecke der Seilbahn verknüpft, was den schon sehr dringenden Umbau wieder um mehrere Jahre verschoben hat.
Extreme Umweltschutzauflagen
Erst in der ersten Dekade des neuen Jahrhunderts kam es zwischen dem Bahnbetreiber und der Verwaltung des Nationalparks stufenweise zur Einigung. Von den umfangreichen Auflagen der Umweltschutzbehörde ist die Bedingung der Erhaltung der ursprünglichen Förderleistung von nur 250 P/h (in einer Richtung) wohl die umstrittenste. Wie schon die ersten Betriebsmonate der neuen Seilbahn gezeigt haben, führt diese Beschränkung an Schönwettertagen zu mehrstündigen Wartezeiten und bringt somit viele Besucher dazu, den Gipfel anstatt mit der Seilbahn zu Fuß zu besteigen. Weiters dürften z. B. die Grundrissflächen der neuen Mittel- und Bergstation jene der ursprünglichen Bauwerke nicht überschreiten. Die Grundrisse der Fundamente der alten Dreibein-Fachwerkstützen der 2. Teilstrecke mussten exakt erhalten werden, was zum Entwurf von speziellen Stützen führte. Eine logische Antwort auf die Frage, warum drei Stützenfundamente pro Stütze im Vergleich zu einem einzigen Fundament einer modernen Rohrstütze umweltschonender sind, hat der Verfasser dieses Artikels nicht gefunden. Die Bauarbeiten an der 2. Teilstrecke, also in der strengsten 1. Schutzzone des Nationalparks durften nur ohne schwere Baumaschinen und mit nur unbedingt nötigen Hubschrauberflügen umgesetzt werden.
Bau der neuen Seilbahn
Nach der Stilllegung im Jahr 2012 wurde die alte Sesselbahn noch zum Transport von Baumaterial benützt. Wegen der Umweltschutzauflagen und nicht zuletzt auch wegen des arktischen Klimas an der Schneekoppe wurden die Bauarbeiten bis Anfang 2014 geplant.
Die Seilbahn ist reine touristische Bahn ohne Skibetrieb. Auch Mountainbikes haben keinen Zugang in die strengste Schutzzone des Nationalparks und dürfen deswegen nicht mit der Bahn befördert werden. Zur Beförderung von Trinkwasser und zur Versorgung der Gastronomie am Berg verfügt die Bahn über mehrere Materialwagen.
Die gesamten Umbaukosten betragen 311 Mio. tschechische Kronen (etwa 11,5 Mio. Euro), wovon 80 Mio. Kronen (etwa 3 Mio. Euro) der Inhaber, also die Stadt Pec pod Sněžkou, zu bezahlen hat und den Rest vom Europäische Fonds für regionale Entwicklung getragen wird.