Besucherrückgang um 14 % in US-Skigebieten

06.07.2020 | TOP-News, Wirtschaft

Wegen der durch die Corona-Pandemie ausgelösten vorzeitigen Schließungen verzeichneten die amerikanischen Skigebiete in diesem Winter gegenüber der Vorjahressaison ein Besucherminus von 13,9 %. Das geht aus dem aktuellen Kottke Report hervor.

Es hätte die viertbeste Wintersaison in der Geschichte des amerikanischen Skitourismus werden sollen – doch dann kam Corona und die meisten US-Skigebiete stellten Mitte März ihren Betrieb ein. Im Vergleich zur sehr guten Vorjahressaison ergab sich im Winter 2019/20 in den USA ein Besucherminus von 13,9 % – im 10-Jahres-Durchschnitt waren es 7,1 %. Zu diesem Ergebnis kommt der Kottke Report 2019/20, bei dem 202 von insgesamt 470 US-Skiresorts analysiert wurden.

Die stärksten Rückgänge im Vergleich zur Vorjahressaison mussten demnach die Skigebiete an der Westküste hinnehmen: Die Region Pacific Southwest verbuchte bei den Besucherzahlen ein Minus von mehr als 21 %, die Region Pacific Northwest mehr als 19 % weniger Besucher. Mit 17,6 % war der Einbruch auch in der Region Rockie Mountain, die zu den wichtigsten Skiregionen in den USA zählt, erheblich – wobei die Vorjahressaison 2018/2019 in den Rockies ein Rekordjahr war.

Glimpflich davongekommen sind im Vergleich zur Vorjahressaison lediglich die Skigebiete in der Region Midwest – hier betrug das Minus 1,6 %. Während in der Region Midwest nur 70 % der Skigebiete früher schlossen, stellten 100 % der Destinationen in den Regionen Rocky Mountain, North East und Pacific Southwest ihren Betrieb vor dem eigentlichen Saisonende ein. In den restlichen Regionen schlossen 90 % der Skigebiete vorzeitig.

Region Winter 2019/20  Winter 2018/19 Veränderung
Northeast 11,487.539 12,514.263 – 8,2 %
Southeast 3,835.312 4,262.269 – 10,0 %
Midwest 6,396.091 6,498.413 – 1,6 %
Rocky Mountain 20.107,470 24,408.230 – 17,6 %
Pacific Southwest 5,958.707 7,585.089 – 21,4 %
Pacific Northwest 3,293.982 4,075.169 – 19,2 %
Total 51,079.101 59,343.433 – 13,9 %

Quelle: Kotte National End of Season Survey 2019/20

Weniger dramatisch im 10-Jahres-Vergleich

Vergleicht man die Besucherzahlen der Saison 2019/20 mit dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre, dann ergibt sich in fast allen Regionen ein etwas weniger dramatisches Bild – eine positive Besucherbilanz verzeichnete aber auch hier keine der Regionen:

Northeast – minus 6,0 %

Southeast – minus 18,7 %

Midwest – minus 3,4 %

Rockie Mountain – minus 4,7 %

Pacific Southwest – minus 9,6 %

Pacific Northwest – minus 11,3 %

Der 10jährige US-Durchschnitt liegt bei 55 Mio. Besuchern; der landesweite Rückgang in der Saison 2019/20 betrug im Vergleich zum 10jährigen Durschnitt 7,1 % – was rund 51 Mio. Besuchern entspricht. Die Saison 2019/20 war damit in den USA die schlechteste Saison seit dem Winter 2011/12, in dem wegen weit verbreitetem Schneemangel ebenfalls nur rund 51 Mio. Besucher gezählt wurden.

18 % weniger Öffnungstage

Waren die US-Skigebiete in der Saison 2018/19 im Schnitt 121 Tage geöffnet, ging die Zahl der offenen Tage in der vergangenen Saison auf 99 zurück, was einem Minus von 18 % entspricht. Besonders betroffen von der verkürzten Saison waren die Skigebiete im Westen sowie größere Destinationen, während kleinere Anlagen und Skigebiete in der Region Midwest weniger in Mitleidenschaft gezogen wurden. Kleinere Skigebiete verzeichneten als einzige Kategorie sogar ein leichtes Besucherwachstum von 1,7 % im Vergleich zur Vorjahres-Saison, während es bei allen anderen Größenkategorien deutliche Einbrüche gab.

Saisonkarten überholen erstmals Tages- und Mehrtagestickets

Erstmals wurden in der vergangenen Wintersaison in den US-Skigebieten mehr Besuche von Personen mit Saisonkarten verzeichnet (45,5 %) als Besuche von Personen mit Ein- oder Mehrtageskarten (43,5 %). Die Zahl der in Betrieb befindlichen Skigebiete sank in den USA von 476 in der Saison 2018/19 auf 470 in der Saison 2019/20. Während in den Regionen Northeast und Midwest jeweils vier Skigebiete schlossen, gab es in der Region Rockie Mountain zwei Neueröffnungen.

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