Karrenseilbahn: Erste Erfolge bei Reparatur

02.07.2025 | Seilbahnen

Tage nach dem dramatischen Zwischenfall bei der Karrenseilbahn, bei dem 19 Menschen und ein Hund mehrere Stunden in einer Gondel in über 150 Metern Höhe ausharren mussten, laufen die Arbeiten an der beschädigten Anlage auf Hochtouren.

In mehreren Schritten konnten die Techniker der Seilbahn AG in enger Zusammenarbeit mit Spezialisten des Herstellers bereits entscheidende Fortschritte erzielen. Gleichzeitig fand am Mittwochabend ein erstes Treffen zwischen den betroffenen Fahrgästen und den Einsatzkräften statt – ein bewegender Moment für alle Beteiligten.

Wie Vorstand Herbert Kaufmann bestätigte, konnten die Tragseile im Bereich der Bergstation bereits vollständig in ihre vorgesehenen Führungen – den sogenannten „Schuhen“ – eingelegt werden. Auch im Bereich der Stütze wurden am Mittwoch drei von vier Seilen wieder korrekt positioniert. Besonders erfreulich: Eine erste Röntgenkontrolle von Teilabschnitten der tonnenschweren Tragseile zeigte keine Schäden. Diese Untersuchung ist Teil der umfassenden Sicherheitsüberprüfung, die für eine Wiederinbetriebnahme der Bahn notwendig ist.

Ein weiterer Meilenstein wurde am Donnerstagabend erreicht: Der Überwurf von Zug und -Tragseil konnte erfolgreich gelöst werden – eine äußerst anspruchsvolle Arbeit, die maßgeblich mit Seilwinden und Umlenkrollen vom Boden aus durchgeführt wurde. Am Freitag wurde noch das talseitige Tragseil aufgezogen. Damit war der Weg frei für den nächsten wichtigen Schritt: Die zwischenzeitlich wieder richtig aufgesetzten Kabinen konnten heute zurück in die Station gefahren werden.

Emotionale Aufarbeitung: Austausch mit Betroffenen

Am Mittwochabend lud die Seilbahn AG gemeinsam mit dem Kriseninterventionsteam (KIT) die betroffenen Fahrgäste zu einem persönlichen Austausch ein. Neben technischen Erläuterungen zum Hergang und zur Sicherheitsphilosophie der Bahn stand vor allem die psychologische Nachbetreuung im Mittelpunkt. Vertreter der Bergrettung schilderten den komplexen Ablauf der Rettung – vom ersten Erkundungsflug bis zum Abseilen der Fahrgäste aus der schwebenden Kabine.

Ausblick: Weiter kein Zeitplan

Trotz der erzielten Fortschritte bleibt unklar, wann die Karrenseilbahn und das Panoramarestaurant wieder in Betrieb gehen können. Erst wenn beide Kabinen demontiert und die Seile vollständig überprüft sind, kann über das weitere Vorgehen entschieden werden. Sicher ist bereits jetzt: Sämtliche Seilreiter – jene Bauteile, die das Zugseil zwischen den Tragseilen führen – müssen getauscht werden.

Bis auf Weiteres bleiben Seilbahn und Panoramarestaurant geschlossen. Auch der Wanderweg unterhalb der Stütze bleibt während der Reparaturarbeiten an den Seilen gesperrt. Die Dornbirner Seilbahn AG wird weiterhin regelmäßig über den Stand der Arbeiten zu informieren.

Anzeigen

Newsletter