Bundestagsabgeordneter Alexander Dobrindt (2. v. li.) sprach das Grußwort zum Auftakt des Forums der Deutschen Seilbahntagung. Die VDS-Spitze mit (v. li. n. re.) Karl Dirnhofer, Antonia Asenstorfer, Birgit Priesnitz, Henrik Volpert und Matthias Stauch berichtete über erfreuliche Entwicklungen.
Foto: VDS
Der Verband Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte (VDS) hat einen neuen Vorstand: In der internen Mitgliederversammlung des Verbands wurde Henrik Volpert, Vorstand der Oberstdorfer Bergbahn AG und Nebelhornbahn AG, zum Nachfolger für den scheidenden 1. Vorsitzenden Matthias Stauch gewählt.
Beim VDS ist Volpert seit 2018 Leiter des Arbeitskreises Betriebswirtschaft und seit 2022 1. stellvertretender Vorstand. Neu gewählt als 1. stellvertretender Vorstand wurde Karl Dirnhofer (technischer Leiter der Bayerischen Zugspitzbahn Bergbahn AG; Arbeitskreis Umwelt beim VDS), Antonia Asenstorfer (Geschäftsführerin Brauneck- und Wallbergbahnen GmbH und Alpenbahnen Spitzingsee GmbH; Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit beim VDS) steht dem Verband weiterhin als 2. stellvertretender Vorstand vor.
Matthias Stauch (kaufmännischer Vorstand der Bayerischen Zugspitzbahn Bergbahn AG) stand dem VDS seit 2017 als 2. stellvertretender Vorsitzender und ab 2019 an der Verbandspitze vor. Stauch beendet zum 30. April 2025 seine berufliche Tätigkeit bei der Zugspitzbahn und verabschiedet sich in den Ruhestand.
Herausforderungen am Arbeitsmarkt
In Deutschland gibt es keinen eigenen Ausbildungsberuf für die Seilbahnbranche. Versuche, diesen Beruf zu etablieren, scheiterten. Das hatte zur Folge, dass Auszubildende, die in Deutschland bei einem Seilbahnunternehmen lernten, in der Landesberufsschule Hallein ihren Abschluss machen mussten. Seit 2017 setzt sich der VDS dafür ein, dass der österreichische Seilbahntechniker mit dem deutschen Industriemechaniker gleichgestellt wird und der österreichische Abschluss auch in Deutschland anerkannt wird.
Nun wurde in dieser Frage ein Durchbruch erzielt. Ein wesentlicher Beitrag wurde von der IHK für München und Oberbayern geleistet, die im Vorfeld die erforderlichen Nachweise in Abstimmung mit dem VDS und der Berufsschule vorbereitet und damit den Weg für die Gleichwertigkeitsfeststellung beim IHK-Institut Foreign Skills Approval (FoSA) in Nürnberg geebnet hat. Das heißt, es wurde eine Gleichstellung des österreichischen Seilbahntechnikers mit dem deutschen Industriemechaniker erreicht. Damit verfügen die qualifizierten Nachwuchskräfte über zwei national und international anerkannte und wertgeschätzte Berufsabschlüsse.
„Wir sind sehr froh, jetzt auch deutschen Azubis eine duale Ausbildung zu ermöglichen“, kommentiert Birgit Priesnitz, Geschäftsführerin des VDS, diese für die Branche in Deutschland positive Entwicklung. Dies sei ein erfolgreicher Schritt, um den Fachkräftemangel in der Branche zu beheben.
„Lust auf Wintersport“
Verbands-Geschäftsführerin Birgit Priesnitz berichtete über Bilanzen und Neuheiten und gab einen Ausblick auf die kommende Saison. Aufgrund von schwierigen Wetterverhältnissen verzeichneten die Seilbahnunternehmen in der letzten Wintersaison mit 4,3 Mio. Ersteintritten und Umsatzerlösen von 93,5 Mio. Euro ein Minus von 5,8 % bzw. 7,7 % im 3-Jahres-Schnitt. Besser lief es in der warmen Jahreszeit: In der Zwischenbilanz für den Sommer 2024 wurden bis Ende September im Vergleich zum Vorjahr 1,2 % mehr Ersteintritte gezählt und ein Umsatzplus von 5,1 % erzielt.
Den bevorstehenden Winterbetrieb in Deutschland eröffnet am 30. November die Wintersport Arena Sauerland, einen Tag später folgt die Bayerische Zugspitzbahn. Bei den OK-Bergbahnen eröffnet die Fellhornbahn am 6. Dezember die Saison. Die anderen Unternehmen starten je nach Wetter- und Schneelage bis Mitte Dezember.
Die Skipasspreise bleiben in dieser Saison überwiegend stabil, und im Branchenschnitt liegt die Erhöhung unter 3 %. „Wir verfolgen in unseren Gebieten eine moderate und familienfreundliche Preispolitik“, so Antonia Asenstorfer, Sprecherin des Skipassverbundes Alpen Plus.
Nachhaltige Investitionen
Bei den Investitionen der Seilbahnen steht der nachhaltige Ganzjahresbetrieb im Fokus. 80 % der Bahnen fahren im Sommer und im Winter. Deshalb investieren viele Unternehmen auch in Angebote wie Bike-Trails und Wanderwege sowie in Familienangebote wie Kugelbahnen, Naturlehrpfade, Kletterparks, Rodelbahnen und Minigolfanlagen. Eine Innovation bei der Nutzung von Speicherteichen als Erholungsgebiet gibt es in Nesselwang: Die Alpspitzbahn hat als erstes Skigebiet einen ganzjährig nutzbaren Wasser-Klettergarten auf ihrem Speicherteich errichtet – ohne zusätzlichen Energiebedarf.
Investiert wird 2025 vielerorts in Energiegewinnung aus Wasserkraft, Photovoltaik und Abwärme. Gelder fließen auch im nächsten Jahr für den Ausbau eines modernen Schneemanagements mit ressourcensparenden Techniken und die Nutzung von Bio-Kraftstoffen für Fahrzeuge.